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Beitragsbild Helmholtz - die Flaschenpost
Beitragsbild Helmholtz - die Flaschenpost
Beitragsbild Helmholtz - die Flaschenpost

HELMHOLTZ – DIE FLASCHENPOST

Forschung vor Anker mit der Ludwig Prandtl – Open Ship 2010

Vom 12. bis 16. Juli 2010 lief die „Ludwig Prandtl“ des Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG) die Häfen Ostfrieslands an und öffnete ihre Türen für Besucher*innen. Herzstück der schwimmenden Ausstellung: die von uns entwickelte Station zur Küstenforschung.

Die Gelegenheit, die digitalen Exponate, die Forschungsinstrumente und Messgeräte zu besichtigen und sich von den Wissenschaftler*innen der Forschungsstelle Küste und des Helmholtz-Forschungszentrums in Geesthacht den Einsatz und die Funktion erklären zu lassen, nutzten zahlreiche große und kleine Besucher*innen.

Auf der Ludwig Prandtl waren mehrere Stationen aufgebaut. Gezeigt wurde eine Ferry-Box, die auf zwei Containerschiffen und einem Fährschiff in der Nordsee installiert ist und über die regelmäßig Messdaten – unter anderem zu Temperaturen, Seegang, Wind oder Salzgehalt – erhoben werden. Im Computerprogramm „CoastDat“ sind Daten aus der Nordsee seit 1958 erfasst. So können die Wissenschaftler*innen den Wind und Luftdruck, Wasserstand und Strömung der vergangenen Jahre abbilden. Dadurch kann zum Beispiel die Öldrift, also die Verbreitung von Ölverschmutzung, nachvollzogen werden. Spielerisch konnten die Besucher*linnen auf der „Prandtl“ die Strömungsverhältnisse der Nordsee mit der von uns entwickelten „Virtuellen Flaschenpost“ verfolgen.

Im Rahmen der „Open Ship Tour“ ging das Forschungsschiff in den Häfen von Wilhelmshaven, Norderney, Delfzijl und Leer vor Anker. Auf begleitenden Abendveranstaltungen konnte jeder hautnah in aktuelle Forschungsthemen eintauchen und sich anschließend mit den Wissenschaftler*innen des HZG-Instituts für Küstenforschung austauschen. Unter anderem präsentierten die Institutsleiter Prof. Dr. Hans von Storch und Prof. Dr. Franciscus Colijn neueste Forschungsergebnisse.

Küstenforschung als Entdeckerspiel

Mit einem spannenden Wissenschaftsspiel informiert das Helmholtz-Zentrum Geesthacht über die Ergebnisse des Instituts für Küstenforschung. Wissenschaftler*innen des Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG) erforschen seit über 40 Jahren das Klima an der deutschen Nordseeküste. Mithilfe von Mess-Bojen, Forschungsschiffen, Beobachtungssatelliten und Radaranlagen werden unter anderem die Fließgeschwindigkeit, Wassertemperatur und Wellenhöhe der Nordsee erfasst. Im Datenzentrum in Geesthacht werden diese und weitere Messdaten ausgewertet um daraus Computermodelle zu entwickeln, die die Meeresströmung früher, heute und in der Zukunft zeigen. Damit lässt sich zum Beispiel bestimmen, welche Küstengebiete im Falle einer Ölkatastrophe am dringlichsten geschützt werden müssen oder wie sich künftige Sturmfluten auswirken könnten. Oder aber wohin eine Flaschenpost treibt, die an einem beliebigen Punkt der Nordsee ins Wasser geworfen wird. Aus dieser anfänglichen Gedankenspielerei entwickelte sich die Idee zum Spiel mit der Strömung.

Vom Bord eines kleinen Außenborders können Spieler*innen ihre „virtuelle“ Flaschenpost in die Nordsee katapultieren. Einwurfstelle und Reiseziel können auf einer digitalen Seekarte frei gewählt werden. Dabei gilt es durch die Wahl eines günstigen Startpunktes die Strömung geschickt zu nutzen und die Flasche so möglichst nahe ans Ziel treiben zu lassen. Den Driftweg der Flaschenpost auf der 15 tägigen Reise kann nicht nur von Bord des „Tümmlers“, so heißt das kleine Forschungsboot der HZG, sondern auch auf einer maßstabsgetreuen Seekarte verfolgt werden. Beim virtuellen Feldversuch wird unter anderem deutlich wie variabel die Strömungsverhältnisse in der Deutschen Bucht sind. So kann als Startzeitpunkt z. B. der Zeitraum um den 16. Februar 1962 gewählt werden, als eine folgenschwere Sturmflut die Nordseeküste und die Unterläufe von Elbe und Weser erreichte. Ziel ist es einem Laienpublikum die Grundlagen, Ziele und Ergebnisse der interdisziplinären HZG Projekte eindrücklich und praxisnah zu vermitteln. Die Flaschenpost bildet dabei die Verbindung zu den Messdaten aus über 40 Jahren. Am Samstag den 5. September konnte das Flaschenpost Spiel erstmals getestet werden. Da nämlich öffnete das HZG-Forschungszentrum Geesthacht am „Tag der offenen Tür“ für über 5000 Besucher*innen die Labortüren.

Projektdaten

Interaktives Ausstellungsexponat zum Thema Küstenforschung/ Strömungsverhältnisse

Jahr: 2009
Kunde: Helmholtz-Gemeinschaft

Aufgaben

Ausstellungskonzept / Drehbuch / Interaktionsdesign / Redaktion / Illustration / Mediendesign / Animation / Programmierung / Hardwarebeschaffung

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