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Interaktions­angebote & Visitor Journey Neukonzeption der Dauerausstellung

Der Arbeitstitel der zukünftigen Dauerausstellung des Deutschen Schifffahrtsmuseums macht es deutlich: Der Lebensraum Meer bildet eine zentrale Lebensgrundlage für Milliarden von Menschen. Gleichzeitig ist dieses komplexe und zugleich fragile System mehr und mehr durch den menschlichen Schadstoffeintrag, Klimawandel und Überfischung bedroht. Insbesondere in den Küstenregionen ist die Lebensgrundlage vieler Menschen gefährdet. Wie die Geschichte der Seeschifffahrt und ihre Erforschung vor diesem Hintergrund Antworten auf aktuelle Fragen liefern können, soll ab 2024 in einem bewegenden Ausstellungsrundgang im Deutschen Schifffahrtsmuseum Bremerhaven erfahrbar werden.

  • Kund:in

    Deutsches Schifffahrtsmuseum Bremerhaven

  • Jahr

    2021

  • Aufgaben

    Beratung, Anforderungsanalyse, Illustration, Interaktionsdesign, Storyboards

Neue Blickwinkel schaffen Technikausstellung neu denken

Der Fokus der Ausstellung des Deutschen Schifffahrtsmuseums (DSM) lag lange Zeit vor allem auf der Präsentation eindrucksvoller Großexponate, wie etwa der Gorch Fock und anderer musealer Objekte. Mit der Neuausrichtung des Museums rückt der Mensch und damit das spannungsvolle Verhältnis von Gesellschaft, Wirtschaft und Technologie mit dem Lebensraum Meer in den Vordergrund. Dabei gilt es sowohl den historischen Blick auf dieses Verhältnis zu richten, als auch mit dem Blick auf die Zukunft die Erkenntnisse der Forschung, bestehende Lösungsansätze im maritimen Bereich und die Alltagsrelevanz und Handlungsmöglichkeiten der Museumsbesucher:innen selbst aufzuzeigen. 

Um eine aktive Auseinandersetzung mit den Themen der Ausstellung zu befördern, hat das DSM uns im Frühjahr 2021 mit der Konzeption digitaler und analoger Interaktionsangebote sowie einer Visitor Journey beauftragt, die den verschiedenen Besucher:innen-Typen gerecht werden. Die Besucher:innen des Schifffahrtsmuseum werden künftig nicht mehr nur in stiller Ehrfurcht, tuschelnd und auf den Füßen wippend einer statischen musealen Präsentation gegenüberstehen, sondern sich inmitten einer lebendigen Erzählung gemeinsam und aktiv mit den Fragen aus Seefahrt und Forschung auseinandersetzen. Dabei werden die Entwicklungslinien modernen Schiffbaus und industrieller Fischereiwirtschaft ebenso greifbar wie die physikalischen Grundlagen der Schifffahrt. Die Rolle des Menschen wird dabei sowohl im Hinblick auf die historische Entwicklung als Verursacher, als auch, mit Blick auf die Zukunft, als potentieller Teil der Lösung thematisiert. 

Aktiv & Dialogorientiert Museum als Interaktionsraum

Wir haben im Rahmen eines initialen Grobkonzeptes über 25 Interaktionsstationen skizziert und eine Visitor Journey für die zentrale Forschungsschiff-Installation formuliert. Besonderes Augenmerk lag auf der Entwicklung dialogischer Angebote, also Stationen an denen die Besucher:innen gemeinsam agieren müssen, um eine Aufgabe zu lösen. Auf dem Ausstellungsrundgang lernen die Besucher:innen aktiv die verschiedenen Aufgaben auf einem Forschungsschiff und die Menschen dahinter kennen.

Im Rahmen der Konzeption haben wir in mehreren Workshops mit den Wissenschaftler:innen und Kurator:innen des DSM die Leitlinien für ein bewegendes und publikumsorientiertes Interaktionskonzept und den Einsatz digitaler Medien in der Ausstellung erarbeitet. Neben einer passgenauen, fachlich didaktischen Anforderungsanalyse wurden zu jeder Interaktionsstation ausführliche Konzepte inklusive Exponatskizzen und Storyboards erstellt.